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Lipödem Erfahrungen

Julia

Meine persönliche Lipödem Erfahrung

Wann haben Sie gemerkt, dass etwas mit Ihren Armen/Beinen nicht stimmt?

Das erste Mal gemerkt, dass etwas mit meinen Beinen nicht stimmt, habe ich in der Pubertät. Aber ich dachte dann: “Okay, vielleicht bin ich einfach ein bisschen stämmiger.” Obwohl ich eigentlich immer recht schlank war. Ich hatte auch am Anfang keine Schmerzen, aber immer sehr schnell blaue Flecke bekommen, wenn ich mich irgendwo gestoßen habe. Aber auch das habe ich mir einfach mit einem schlechten Bindegewebe erklärt. Im Laufe der Jahre hat mein Unterkörper schließlich gar nicht mehr zum Oberkörper gepasst. Mit Mitte 20 ist mir dann auf Fotos aufgefallen, dass auch meine Arme sehr wulstig waren, aber ich trotzdem eine unglaublich schmale Taille hatte. Und auch die Beschwerden wurden immer stärker und stärker.

Welche Einschränkungen hatten Sie durch die Erkrankung Lipödem?

Ich bin gelernte Erzieherin und habe in einem Kindergarten gearbeitet. Durch das Lipödem war ich jedoch nicht mehr in der Lage, meinen Job auszuüben. Ich war tatsächlich arbeitslos, was mich natürlich auch psychisch sehr belastet hat. Und auch im Alltag gab es so viele Kleinigkeiten. Ich kam keine Treppe richtig hoch, Sport war wirklich sehr schmerzhaft. Und wenn mir mein Partner über mein Bein streichelte, musste ich seine Hand immer wieder weglegen und sagen: “Bitte fass mich nicht an, das tut weh.” Ich hatte auch immer unzählige blaue Flecken, worauf ich ständig angesprochen wurde. Und auch Shopping war sehr belastend, obwohl ich mich eigentlich sehr für Mode interessiere. Ich traute mich nicht mehr, im Sommer kurze Kleider zu tragen. Das war schon ein Stück meiner Persönlichkeit, das mir verloren gegangen ist. Auch durch die Kompressionskleidung fühlte ich mich sehr eingeschränkt und musste zweimal die Woche zur Lymphdrainage für je eine Stunde. Die Termine mussten immer irgendwie koordiniert werden und ich musste dafür sehr oft andere Verabredungen absagen. Hinzu kamen noch die ganzen Kosten, die man zur Kompression und Lymphdrainage hinzuzahlen musste.

Warum haben Sie die CG LYMPHA gewählt?

Ich habe mich für die CG LYMPHA entschieden, weil sie für mich im Gegensatz zu anderen Kliniken nahbarer war. Die CG LYMPHA sieht alleine schon nicht nach einer Klinik aus, es ist wunderschön eingerichtet. Die Ärzte und Schwestern waren super lieb und sehr freundlich. Alle haben sich viel Zeit für mich genommen. Ich habe mich auch endlich ernst genommen gefühlt. Außerdem wurde meine Schwester ebenfalls hier operiert. Ihr OP-Ergebnis sah wirklich gut aus und sie hat nach kürzester Zeit keine Schmerzen mehr gehabt. Ich finde die ästhetischen Ergebnisse von der CG LYMPHA einfach noch einmal deutlich schöner als in anderen Kliniken.

Warum haben Sie sich für die operative Therapie entschieden?

Ich habe mich für die operative Therapie entschieden, weil ich nach anderthalb Jahren konservativer Therapie einfach keinen anderen Ausweg mehr sah. Sport, Kompression, Lymphdrainage, Ernährungsumstellung – das hat alles nichts gebracht und war viel zu einschränkend in meinem Leben. Ich musste so viel Zeit aufwenden, der Erfolg war aber nur minimal. Ich wollte mein Leben einfach schmerzfrei gestalten und mich nicht von einer Krankheit einschränken lassen.

Wie haben Sie die Operationen erlebt?

Es war sehr strukturiert. Alle waren super freundlich und haben mir meine Fragen beantwortet. Was ich besonders gut fand, war, dass es sehr schnell losging. Ich kam an, hatte ein Gespräch mit dem Anästhesisten, dann kam der Doctor und hat mir noch einmal alles erklärt. Dann ging es Schlag auf Schlag und schon lag ich auf dem OP-Tisch.

Wie haben Sie die Zeit kurz nach den Operationen erlebt?

Direkt nach der OP hat sich der Tag für mich sehr gezogen. Es war alles etwas unangenehm, da es an dem Tag auch über 30 Grad warm war. Dann wurden auch die Schmerzen etwas mehr. Aber auch hier war eine nette Schwester für mich da und gab mir Schmerztabletten. Somit war das ganz in Ordnung. Auch nachts konnte ich relativ gut schlafen. Das hatte ich mir vorher viel schlimmer vorgestellt.

Was ist Ihr Tipp für die Liposuktion bei einem Lipödem?

Mein wichtigster Tipp ist viel Trinken, auch schon an den Tagen vor der Operation, und nach der OP sowieso. Der Kreislauf wird einem danken. Ansonsten fand ich es hilfreich, dass ich schon im Vorfeld besprochen habe, welche Familienmitglieder oder Freunde in den Tagen nach der Operation bei mir sein werden, gerade in der ersten Woche. So war ich kaum alleine und hatte viel Hilfe. Und wenn man Menschen um sich herum hat, bei denen man sich wohl und sicher fühlt, ist die Zeit auch angenehmer.

Hat sich Ihr Leben nach der Lipödem-OP verändert? Und falls ja, was?

Nach der Liposuktion, die ich bisher nur an den Armen hatte, sehe ich schon nach kurzer Zeit deutliche Unterschiede. Optisch hat es sich komplett verändert. Ich bekomme sehr viele Komplimente. Ich fühle mich auch viel wohler in meiner Haut. Ich kann mich wieder frei bewegen und habe auch beim Sport keine Schmerzen mehr. Und das Schönste: Kleidung, die mir vorher nicht mehr gepasst hat, sitzt jetzt wieder, weil ganze 8 cm Unterschied im Umfang da sind.

Was wäre Ihr Rat an Frauen mit Lipödem?

Mein Rat an Frauen mit Lipödem wäre, mehrere Meinungen einzuholen. Ich hatte das Problem, dass ich viele Ärzte hatte, die mich einfach nur als dick abgestempelt haben. Oder sie meinten, das Lipödem gäbe es nicht oder sagten mir, ich solle einfach mehr Sport machen und meine Ernährung umstellen. Es ist wirklich schwierig, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Deshalb würde ich immer mehrere Meinungen einholen und zu verschiedenen Fachärzten gehen, die sich auf das Lipödem spezialisiert haben. Wenn es möglich ist, würde ich mit den Operationen auch nicht so lange warten. Ich habe schon nach einer Liposuktion gemerkt, was das für einen Unterschied macht. So kann einem ein langer Leidensweg erspart bleiben. Und: Sucht euch Verbündete und Gleichgesinnte. So merkt ihr, dass ihr mit euren Problemen und Beschwerden, Sorgen und Ängsten nicht alleine seid. Das gibt einfach unglaublich viel Mut und Kraft.

Lasst euch nicht unterkriegen!

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