Lipödem Erfahrungen

Sammy

Meine persönliche Lipödem Erfahrung

Mein Name ist Sammy, ich bin 30 Jahre alt und Studentin der Sozialen Arbeit in Darmstadt. Ich bekam die Diagnose ,,Lipödem” vor etwas über einem Jahr. Darauf aufmerksam hat mich meine Cousine gemacht, die eine Weile zuvor die Diagnose Lipödem in der CG LYMPHA erhalten hatte. Wie sie und vermutlich viele andere Frauen, habe ich viele Jahre zweckloser Diäten und Sportkurse hinter mir. Ich konnte zwar immer gut mit mir leben, verstand aber nicht, warum mein Körper mein Verhalten nicht widerspiegelte. Ich nahm immer mehr zu – ohne mehr oder falsch zu Essen oder mich weniger zu betätigen. Ich fand mich schön, trotz kräftiger Beine und Arme, wünschte mir aber doch gesünder auszusehen und mich nicht mehr so eingeschränkt in Bewegung und im Kleiderkauf zu fühlen. Nach der Diagnose fühlte ich mich sehr erleichtert. Ich war nicht schuld an meinem Aussehen und zudem bot man mir auch noch einen Ausweg. So entschloss ich mich, die Operation durchführen zu lassen.
Sammy, ehemalige Patientin
Ich mochte mich vor, aber liebe mich seit den Operationen.

Im Juli, August und Oktober 2018 wurde ich an Armen und Beinen operiert und bin heute mehr als glücklich darüber. Viel Gutes aus der Zeit nach den OPs hatte ich schon von meiner Cousine gehört, die sich schon eine Weile vor mir operieren ließ, aber ich hatte keine Vorstellung davon wie es sich wirklich anfühlen würde. Vieles ist sehr viel leichter geworden und viel Neues ergibt sich für mich jeden Tag.

Man konnte es vorher nicht wissen, aber das Lipödem beeinträchtigt doch mehr, als ich zuerst dachte. Mir war klar, dass meine Arme beim Kastenschleppen schneller brannten als bei anderen, doch vieles fällt mir erst jetzt auf. Es ist wie in einem dieser Filme, in dem jemand Altes noch einmal jung sein kann und erst einmal alle Vorzüge seiner wiedergewonnenen Vitalität genießt. Es ist ein Gefühl der Freiheit, ohne brennende Beine im Sport, beim Radfahren oder beim einfachen Treppenlaufen. Es ist die Freiheit in ,,normalen” Bekleidungsgeschäften einkaufen zu gehen und das erste Mal seit Jahren eine ganz normale Strumpfhose tragen und bis ganz nach oben ziehen zu können. Sich einfach mal zu kleiden ohne groß darauf achten zu müssen, wie etwas an einem aussieht und dass man bloß die dicken Arme nicht zeigt. Durchgeriebene Hosen und Jacken, die an den Armen immer zu eng sind, sind passe.

Seit dieser Veränderung traue ich mir mehr zu, fühle mich attraktiver und gehe sehr viel unbeschwerter durchs Leben. Ich spreche gerne über mich und zeige mich viel lieber.

Ich trage Farbe und versuche mich in neuen Dingen. Tatsächlich habe ich Muskeln, die man jetzt sehen kann und sogar einen recht ansehnlichen Hintern. Das hat man vorher einfach nicht gesehen. Ich bin mir sicher, dass ich diesen Weg immer wieder gehen würde, da ich mich mein gesünderes „Ich“ wirklich gern habe und ich seitdem auch viel lieber etwas Gutes für mich tue. Man schaut doch nochmals mehr, dass man ausgewogen isst und man hat einen größeren Drang etwas zu unternehmen, weil nichts mehr wehtut. Wenn ich jetzt etwas an meinem Körper verändern möchte, klappt das auch, was wohl der größte Unterschied zu meinem Leben vor dem Eingriff ist. Man ist Herr seines Körpers und das bin ich mittlerweile sehr gern. Ich mochte mich vor, aber liebe mich seit den Operationen.

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