Kommt Ihnen Folgendes bekannt vor: Ihre Beine und/oder Arme nehmen in Ihrem Umfang immer weiter zu?
Gleichzeitig schmerzen und spannen Ihre Extremitäten?
Dann fragen Sie sich nun womöglich, ob Sie an einem Lipödem leiden. Etwa jede zehnte Frau in Deutschland ist von dieser Fettgewebsverteilungsstörung betroffen. Dennoch gehört das Lipödem zu einer der verkanntesten Krankheiten bei Frauen. Denn die voluminösen Extremitäten werden häufig als Adipositas fehldiagnostiziert. So kommt es, dass viele Betroffene erst einen langen Leidensweg bestreiten müssen, bevor sie endlich die richtige Behandlung erhalten. Daher ist es zunächst einmal wichtig, zu wissen, ob Sie überhaupt an einem Lipödem erkrankt sind: Wie erkenne ich ein Lipödem? Welche Symptome gibt es? Erfahren Sie hier alle wichtigen Informationen zum Krankheitsbild Lipödem!
Bei der lymphologischen Erkrankung Lipödem handelt es sich um eine angeborene Erkrankung, die aufgrund der Beteiligung des Hormons Östrogen fast ausschließlich Frauen betrifft. Es handelt sich um eine erhöhte Anzahl an Fettzellen (Lipohyperplasie) in den Extremitäten, die schmerzhaft (lat. dolorosa) ist. Die Lymphbildung im lipödematösen Fettgewebe an den Armen und den Beinen ist gestört. Es wird mehr Lymphflüssigkeit produziert, als durch die vorhandenen gesunden Lymphgefäße abtransportiert werden kann. Die Abtransportleistung wird zunehmend belastet, der Abtransport gelingt immer schlechter. Ist der Abfluss deutlich überlastet, kommt es zur „Überschwemmung“ des Fettgewebes mit Lymphe. Die Spannung in den verdickten Extremitäten nimmt zu. Schon eine leichte Berührung der Haut führt zu unangenehmen Druckschmerzen, geringes Anstoßen zu Blutergüssen.
Zu den typischen Symptomen, die meistens ab der Pubertät einen ersten Schub erfahren, zählen: schlanke Taille, aber üppige Oberschenkel, schmerzhafte Reiterhosen, Polster im Bereich der Oberschenkelinnenseiten, säulenartig geformte Beine bis hin zum oberen Sprunggelenk. Die Füße jedoch sind schlank und völlig unauffällig, ohne Schwellungen oder Fettablagerungen. Bei mehr als 90 Prozent der Lipödem-Betroffenen sind auch die Arme von den symptomatischen, unproportionalen Fettablagerungen betroffen.
So unterschiedlich wie jede Frau ist, so individuell klinisch ausgeprägt ist auch das Lipödem und die damit einhergehende Schmerzbelastung. Die Intensität der Schmerzen ist dabei unabhängig vom Gewicht oder Stadium – auch schlanke Patientinnen können unter schweren Symptomen leiden.
Das Krankheitsbild Lipödem tritt symmetrisch an den Armen und/oder Beinen und Hüfte auf. Hierdurch wirken die betroffenen Extremitäten im Vergleich zum Rest des Körpers auffällig unproportional. Hinzu kommen Schmerzen sowie Schwere- und Spannungsgefühle in den betroffenen Regionen. Oft ist auch eine gesteigerte Hämatomneigung zu bemerken.
Charakteristisch für das Krankheitsbild Lipödem sind insbesondere die starken Schmerzen, unter denen die Betroffenen leiden. Je nach Fortschritt, Gewicht und Alter der Erkrankung ist die Ausprägung von Frau zu Frau unterschiedlich. Dennoch berichten etwa 80 Prozent aller Patientinnen unabhängig vom Krankheitsstadium, dass sie starke Schmerzen in den betroffenen Körperregionen haben.
Schon leichte Berührungen können ausgeprägte Schmerzen verursachen. Außerdem sind dauerhafte Druckschmerzen sowie ein unangenehmes Schwere- und Spannungsgefühl typisch für ein Lipödem. Diese können im Laufe des Tages zunehmen. Vor allem nach langem Stehen oder Gehen schwellen die Beine oftmals an und die Beschwerden werden stärker. Und auch nach dem Treppensteigen können eine übermäßige Schwere und ein brennendes Gefühl in den Beinen auftreten.
Das verstärkte Gefühl von Druck und Anspannung sowie die intensiven Schmerzen haben hauptsächlich zwei Gründe. Zum einen erzeugen die deutlich vergrößerten Fettzellen einen Druck, der zu einem unangenehmen Spannungsgefühl führt. Zum anderen verursacht eine erhöhte Ansammlung von Wasser im betroffenen Bereich (Ödembildung) und ein unzureichender Abtransport durch das Lymphsystem einen weiteren Anstieg des Drucks. Dies resultiert in einem erhöhten Schmerzempfinden.
Zusätzlich kann es im weiteren Krankheitsverlauf zu sekundären Beschwerden kommen, die ebenfalls Schmerzen hervorrufen. Durch die starke Fetteinlagerung in den Beinen reibt besonders an der Innenseite der Oberschenkel die Haut aneinander. Es kommt zu offenen Wunden und Entzündungen. Aber auch das Gangbild kann gestört werden. Dies kann wiederum zu einer Fehlstellung der Beine führen. Aufgrund des erhöhten Gewichts sowie der ungleichen Belastung erhöht sich zudem das Risiko auf schnelleren Gelenkverschleiß.
Bei einem Lipödem ist die Lymphbildung im lipödematösen Fettgewebe gestört. Es kommt zu einer erhöhten Anzahl an Fettzellen, die eine unkontrollierte Unterhautfettgewebsvermehrung an Beinen und/oder Armen zur Folge haben. Es wird mehr Lymphflüssigkeit produziert, als über die Lymphgefäße abtransportiert werden kann.
Die Gründe für diese Fettverteilungsstörung sind laut derzeitigem Forschungsstand noch unbekannt. Experten vermuten jedoch erblich bedingte Ursachen. Denn die Krankheit tritt äußerst häufig innerhalb einer Familie auf. Außerdem gehen Forscher davon aus, dass das Hormon Östrogen an der Entstehung der Erkrankung beteiligt ist: Sehr viele Frauen berichten, dass das Lipödem nach einer Phase des hormonellen Umschwungs aufgetreten ist, z.B. Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause.
Leider werden viele Betroffene mit ihrer Krankheit nicht ernst genommen und „nur“ für zu dick gehalten. Adipositas (starkes Übergewicht) und Lipödem sind aber zwei unterschiedliche Krankheitsbilder, die unabhängig voneinander therapiert werden müssen.
Das „Lipödemfett“ ist – anders als das adipöse Fett – nicht durch Essen und Trinken erworben, reagiert daher weder auf Sport noch auf Diäten. Auch normal- bis untergewichtige Frauen können an einem Lipödem leiden. Außerdem verursacht ein Lipödem symmetrische Disproportionen an den Armen und/oder Beinen sowie unangenehme Druckschmerzen. Eine Adipositas kann hingegen den ganzen Körper betreffen und führt nicht unbedingt zu Schmerzen an den betroffenen Stellen!
Deshalb ist eine sorgfältige Diagnostik und Therapieempfehlung entscheidend. Das Lipödem ist eine ernst zu nehmende schmerzhafte lymphologische Erkrankung. Daher ist eine konservative oder operative Therapie immer medizinisch begründet.
Der Unterschied zwischen einem Lipödem und einem Lymphödem besteht darin, dass sich das Lymphödem immer nur einseitig und asymmetrisch am Körper zeigt, während ein Lipödem symmetrisch an beiden Körperhälften auftritt.
Außerdem können beim Lymphödem im Gegensatz zum Lipödem nahezu alle Gliedmaßen betroffen sein. So gibt es beispielsweise ein Genitalödem, Brustwandödem oder Gesichtsödem.
Mit der Zeit kann ein Lipödem jedoch in eine Mischform übergehen, da der Druck im Gewebe stetig steigt und die Lymphflüssigkeit nicht mehr korrekt abfließen kann. Ohne angemessene professionelle Behandlung schwellen die bereits beeinträchtigten Zonen noch weiter an. Dieser Zustand wird von Fachärzten als “Lipo-Lymphödem” bezeichnet.
Das Lipödem als chronische Krankheit schreitet mit der Zeit kontinuierlich und unaufhaltsam voran. Daher kann es im Laufe der Zeit zu einer spürbaren Zunahme der Symptome und somit zu einer starken seelischen Belastung sowie deutlichen Einschränkungen im Alltag kommen.
Hier hilft die operative Therapie bei Lipödem an, die sogenannte Liposuktion. Darunter versteht man eine achsengerechte als auch lymphgefäßschonende Fettabsaugung. Die OP ist allerdings klar von einer kosmetischen Fettabsaugung zu unterscheiden: Eine Liposuktion als medizinisch indizierter Eingriff wird immer explizit unter der größtmöglichen Schonung des Lymphgefäßsystems durchgeführt. Außerdem wird stets parallel zu den Lymphbahnen operiert. So wird das krankhafte Fettgewebe möglichst schonend und subtotal entfernt. Als Resultat ist der Umfang der betroffenen Körperregionen stark reduziert, die Körperform ist wieder normalisiert. Dies mindert im Endeffekt auch die psychischen Belastungen der Betroffenen erheblich. Außerdem wird das Gleichgewicht zwischen Produktion und Abtransport der Lymphe wiederhergestellt.
Die Liposuktion erfolgt unter lokaler Betäubung bei gleichzeitiger anästhesiologischer Betreuung. Sie gilt als risikoarm. Im Durchschnitt berichten über 90 Prozent der Patientinnen, nach einer Liposuktion schmerzfrei zu sein. Somit wird letztlich der Grundstein für mehr Lebensqualität gelegt.
Nach dem Eingriff wird der Heilungsprozess durch ein speziell von der CG LYMPHA entwickeltes Nachbehandlungskonzept gefördert. Dieses beschleunigt nicht nur die Heilung, sondern sorgt auch für bessere OP-Resultate, wodurch es eine grundlegende Komponente der Lymphologischen Liposculptur darstellt.
Die Kosten der Liposuktion werden von den meisten Krankenkassen in der Regel ab einem Lipödem Stadium III übernommen.
Nach aktuellem Stand ist ein Lipödem eine ernste lymphologische Erkrankung und durch die konservative Behandlung nicht heilbar. Die Erkrankung kann auch nicht von selbst wieder weggehen. Die krankhaften Fettpolster lassen sich ebenso wenig mit Diät oder Sport reduzieren. Jedoch können die Beschwerden mit einer konservative Therapie (KPE = Komplexe Physikalische Entstauungstherapie) gelindert werden. Die konservative Therapie besteht zum einen aus der manuellen Lymphdrainage (MLD). Deren Ziel ist es, den Lymphfluss manuell in die Lymphbahnen zu lenken und hierdurch den Druckschmerz zu mindern. Kombiniert wird diese mit einer individuell abgestimmten Kompressionsbehandlung. Durch das permanente Tragen von passenden Kompressionsstrümpfen wird das durch die MLD erzielte Ergebnis konserviert.
Die konservative Behandlung kann jedoch lediglich die Beschwerden des Lipödems mildern, aber sie führt nicht zu einer Fettreduktion oder einer Reduzierung des Umfangs der betroffenen Stellen. Die KPE muss daher lebenslang und konsequent angewendet werden, damit die Therapie Erfolg hat.
Für eine spürbare Steigerung der Lebensqualität ist hingegen die Lymphologische Liposculptur vorteilhaft: Unsere eigens durchgeführte Kölner Lipödemstudie hat gezeigt, dass nach einer Liposuktion etwa 90 Prozent der behandelten Patientinnen keine Schmerzen mehr haben. Zudem kann man die ungewollten Fettansammlungen nur durch einen chirurgischen Eingriff loswerden.
Das Krankheitsbild Lipödem kennzeichnet sich vor allem durch eine disproportionale Fettgewebsverteilungsstörung an den Beinen und/oder Armen, wobei die Volumenzunahme stets symmetrisch ist. Zudem kommt es zu Schmerzen, Schwere- und Spannungsgefühlen in den betroffenen Extremitäten sowie einer gesteigerten Neigung zu blauen Flecken. Um diese Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen wieder maßgeblich zu steigern, ist eine sorgfältige Diagnostik unverzichtbar. Es ist daher besonders wichtig, ein Lipödem frühzeitig zu erkennen, damit zeitnah mit entsprechenden Therapiemaßnahmen begonnen werden kann.
Die CG LYMPHA als erste und bisher einzige Fachklinik für operative Lymphologie nimmt Ihre Beschwerden ernst! Wenden Sie sich vertrauensvoll an unser erfahrenes Team, damit wir sicher feststellen können, ob Sie an einem Lipödem leiden und falls ja, direkt die entsprechende Behandlung einleiten können.
Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für ein Beratungsgespräch. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Hinweis: Natürlich können auch trans* Personen, nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen von einem Lipödem betroffen sein.
Studium an der Medizinischen Fakultät der Georg-August-Univestität zu Göttingen.
Als erfahrener Operateur und Experte in lymphologischer Diagnostik ist Dr. Christel für die Lipödem-/Lymphödem-Sprechstunde und die operative Therapie in der CG LYMPHA zuständig.
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